Berlin. Der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat Erwartungen der Grünen auf eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe gedämpft. "Natürlich soll man in einer Koalition fair miteinander umgehen, aber es wird auch um politische Gewichte gehen", sagte Steinbrück der "Bild am Sonntag". "Eine Partei, die doppelt so viele Stimmen oder noch mehr als der kleinere Partner erzielt, wird es nicht an Selbstbewusstsein fehlen lassen." Steinbrück betonte aber, er wolle sich mit den Spitzenkandidaten Jürgen Trittin und Katrin Göring-Eckardt bald zusammensetzen, um den Wahlkampf zu planen. "Ich halte gemeinsame Gespräche für politisch geboten, da beide Parteien gemeinsam regieren wollen", sagte er.
Unterdessen geht die Debatte über eine schwarz-grüne Koalition weiter. Familienministerin Kristina Schröder (CDU) schloss am Wochenende ein solches Bündnis nicht völlig aus. "Ich kann mir Schwarz-Grün prinzipiell schon seit Langem vorstellen", sagte sie dem Radiosender hr1. Es komme sehr auf die handelnden Personen an. "Wenn die Optionen so wären, müsste man darüber reden, und dann sollte man vorurteilslos schauen." Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt sei eine "kluge Frau", die durchaus "für bürgerliche Werte" stehe. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Schwarz-Grün für 2013 allerdings bereits eine Absage erteilt.