Im Festsaal des Roten Rathauses forderte der Bundespräsident die Bürger zu mehr Toleranz gegenüber anderen Kulturen auf.

Berlin. Bundespräsident Joachim Gauck hat die Bürger zu Toleranz gegenüber anderen Kulturen aufgefordert und sagte am Montag bei seinem offiziellen Antrittsbesuch im Land Berlin: „Wer die eigenen Werte achtet, vermag auch die Werte der anderen zu achten“. Dabei dürfe Trennendes durchaus ausgesprochen werden, denn nicht alle Menschen seien gleich, sagte Gauck im Festsaal des Roten Rathauses vor rund 150 Gästen.

Zugleich verurteilte Gauck scharf die tödliche Prügelattacke auf einen 20-Jährigen am Alexanderplatz. Er unterstütze den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und seinen Senat in ihrem entschiedenen Bemühen, gegen Gewalt vorzugehen. „Wir wollen weiter Entschlossenheit zeigen, Gewalt niemals zu tolerieren“, forderte der Bundespräsident. „Wir brauchen in Berlin ein konstruktives Miteinander der Verschiedenen.“ Dabei sei eine „Kultur des positiven Diskurses“ wichtig. „Wenn wir es nicht schaffen, hier in Berlin Verschiedenheit auszuhalten, wie wollen wir dann die Verschiedenheit Europas aushalten?“ fragte der Bundespräsident. Zuvor hatte er sich mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt ins Goldene Buch der Stadt eingetragen.