Berlin. Die Hoffnungen sind groß: Wird es auch in diesem Jahr eine zusätzliche Milliarde Euro für Verkehrsprojekte geben? Wenn ja, dann muss ein Teil davon nach Ansicht des Hamburger SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs für den Bau einer neuen Schleuse beim Schiffshebewerk im niedersächsischen Scharnebeck eingeplant werden. Die bisherige Anlage ist für moderne Binnenschiffe zu klein und stark störanfällig, immer wieder kommt es auf dem Elbeseitenkanal zu langen Staus, von denen vor allem der Hamburger Hafen betroffen ist. "Wir müssen den Engpass dringend beheben und deshalb alle Hebel in Bewegung setzen, dass dafür Anfang November im Haushaltsausschuss auch Geld eingeplant wird", sagte Kahrs.
Auch der Bundesverband der Binnenschiffer schlägt Alarm: "Scharnebeck ist verschlissen. Trotz aller Sanierungsarbeiten bleibt das Hebewerk eine Baustelle und ist mit 100 Metern zu kurz für moderne Schiffe. Wir brauchen ein Ersatzbauwerk statt immer neuer Reparaturen", sagt Geschäftsführer Jens Schwanen.
Ein Neubau wird nach bisherigen Planungen 240 Millionen Euro kosten. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte jüngst angekündigt, sich bei den Haushaltsberatungen für eine zusätzliche Infrastrukturmilliarde aus dem Bundesetat einzusetzen. Derzeit fehlten sogar vier Milliarden Euro, um alle Planungen umzusetzen.