Unter anderem steigt die Altersgrenze, ab der Jugendliche mit Großkaliber-Waffen schießen dürfen, von 14 auf 18 Jahre.
Berlin. Drei Monate nach dem Amoklauf von Winnenden hat der Bundestag ein schärferes Waffenrecht beschlossen. Nach dem Gesetz, das mit den Stimmen der großen Koalition verabschiedet wurde, müssen Waffenbesitzer in Deutschland künftig mit verdachtsunabhängigen Kontrollen rechnen. Zudem drohen ihnen härtere Strafen als bisher, wenn sie ihre Schusswaffen nicht vorschriftsmäßig aufbewahren.
Für Besitzer von illegalen Waffen wird eine bis Jahresende befristete Amnestieregelung eingeführt, damit sie ihre Waffen zurückgeben können, ohne eine Strafe befürchten zu müssen. Zudem soll bis 2012 ein nationales Waffenregister aufgebaut werden. Die Altersgrenze, ab der Jugendliche mit Großkaliber-Waffen schießen dürfen, steigt von 14 auf 18 Jahre. Mit der Forderung, großkalibrige Waffen im Schießsport ganz zu verbieten, konnte sich die SPD hingegen nicht durchsetzen. Auch das ursprüngliche geplante Paintball-Verbot war aus dem Gesetzentwurf wieder gestrichen worden.
Die Neuregelung ist eine Reaktion auf den Amoklauf im baden-württembergischen Winnenden, wo im März dieses Jahres 16 Menschen ums Leben gekommen waren. Die Hinterbliebenen hatten wiederholt weitaus strengere Gesetzesverschärfungen gefordert wie etwa ein komplettes Aufbewahrungsverbot für Schusswaffen in Privatwohnungen.