US-Marinesprecher bestätigte den Überfall. Angriff geschah am hellichten Tag, Hubschrauber konnte nicht mehr eingreifen.

Nairobi/Hamburg. Die „MV Victoria“, die im Golf von Aden von Piraten gekapert wurde, stammt vermutlich von der Reederei Foroohari aus Stade. „Wir sind uns nicht sicher, ob das unser Schiff ist. Wir forschen noch.“ Sie bestätigte, die Reederei habe eine „MV Victoria“, die in der Region unterwegs sei. Die „MV Victoria“ der Stader Reederei ist nach Firmenangaben ein 100 Meter langes Containerschiff, das 1998 in Hamburg gebaut worden ist.

Die unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrende „MV Victoria“ sei am Dienstag mit elf rumänischen Besatzungsmitgliedern an Bord im Golf von Aden aufgebracht worden, sagte Marinesprecher Leutnant Nate Christensen von der 5. US-Flotte am Mittwoch. Das Schiff sei rund 120 Kilometer südlich des Jemens überfallen worden. Damit befinden sich nach Angaben des Internationalen Maritimen Büros in London jetzt 19 Schiffe in der Hand der Piraten und über 300 Seeleute.

Festgehalten wird auch noch der Containerfrachter „Hansa Stavanger“. Somalische Piraten haben seit vergangenem Jahr trotz verstärkter internationaler Militärpräsenz in der Region bereits mehr als 100 Schiffe in ihre Gewalt gebracht. Sie werden später gegen Zahlung hoher Lösegelder wieder freigelassen. Einige Schiffe befinden sich monatelang in der Hand der Seeräuber. Es wird berichtet, dass jeder Pirat bei einer erfolgreichen Kaperung durchschnittlich 10 000 Dollar bekommt. Einer der Hauptgründe für die blühende Piraterie ist, dass es seit fast 20 Jahren in Somalia keine funktionierende Zentralregierung mehr