Die Angriffe somalischer Piraten auch auf deutsche Schiffe haben in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen. Bis auf eines der Schiffe sind jetzt alle wieder frei.
5. Mai 2009: Der Frachter „MV Victoria“ wird 120 Seemeilen nördlich der somalischen Hafenstadt Boosaaso gekapert. Das Schiff einer niedersächsischen Reederei fährt unter der Flagge Antigua und Barbudas und hat elf rumänische Besatzungsmitglieder. Am 18. Juli bestätigte das Auswärtige Amt die Freigabe des Frachters. Ob Lösegeld geflossen ist, war zunächst nicht bekannt.
25. April 2009: Im Golf von Aden kapern Piraten knapp 300 Kilometer südöstlich der Küstenstadt Mukalla (Jemen) den Getreidefrachter „Patriot“. Das 31 000 Tonnen schwere Schiff gehört einer Hamburger Reederei und fährt unter maltesischer Flagge. Zur Besatzung gehören keine Deutschen. Die Seeräuber entließen das Schiff am 15. Mai wieder aus ihrer Gewalt. Zu den genauen Umständen oder einer möglichen Lösegeldzahlung machte das Auswärtige Amt keine Angaben.
4. April 2009: Piraten kapern das Containerschiff „Hansa Stavanger“ rund 400 Seemeilen vor der Küste Somalias. An Bord sind 24 Besatzungsmitglieder, darunter 5 Deutsche. Am 19. April wird bekannt, dass die Piraten 20 Besatzungsmitglieder wieder an Bord gebracht haben, die in verschiedenen Schlupfwinkeln an Land versteckt worden waren. Das nun einzige noch von Piraten festgehaltene deutsche Schiff liegt vor der Küste Somalias vor Anker.
29. Januar 2009: Somalische Piraten kapern im Golf von Aden den Flüssiggastanker „Longchamp“, obwohl das Schiff in einem international geschützten Konvoi fährt. Am 2. Februar wird bekannt,dass die Piraten ein Lösegeld von sechs Millionen Dollar (4,7 Millionen Euro) verlangen. Am 28. März gibt die Hamburger Reederei Schulte bekannt, die 13-köpfige Crew der „Longchamp“ sei wieder frei. Nach Medienberichten wurde Lösegeld in unbekannter Höhe bezahlt.
28. November 2008: Die deutsche Marine vereitelt einen vermutetenPiraten-Angriff auf ein deutsches Kreuzfahrtschiff im Golf von Aden. Die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ habe mit Warnschüssen zwei verdächtige Schnellboote vertrieben, bestätigt ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam. Laut Reiseveranstalter haben die 492 Gäste an Bord der „MS Astor“ und die Besatzung von dem Zwischenfall nichts mitbekommen.
21. August 2008: Piraten kapern vor Somalia einen deutschen Frachter, einen japanischen Tanker und ein iranisches Frachtschiff. Mitte September gibt die Bremer Reederei das Ende der Entführung bekannt. Es soll Lösegeld im unteren siebenstelligen Bereich gezahlt worden sein.
23. Juni 2008: Somalische Piraten kapern das Segelboot eines deutschen Paares und verschleppen die beiden Urlauber in das Bergland der halbautonomen Region Puntland. Am 9. August bestätigt das Auswärtige Amt die Freilassung der beiden Deutschen.
28. Mai 2008: Piraten entern vor der Küste Somalias ein Schiff der Lübecker Reederei Hans Lehmann KG. Der Massengutfrachter war auf dem Weg aus dem Golf von Aden in Richtung Suez. Anfang Juli werden die „Lehmann Timber“ und ihre Besatzung gegen ein Lösegeld von 750 000 US-Dollar (478 000 Euro) freigelassen.