Das fordern die Kommunen. Jeder dritte Standort könnte stillgelegt werden
Berlin. Auf die Bundesregierung wächst der Druck, die Kommunen bei der Bundeswehrreform und den zu erwartenden Schließungen von Armeestandorten finanziell zu entlasten.
Der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU) warnte den Bund, bei den Verhandlungen mit den Kommunen um Kasernen und Flächen auf steigende Immobilienpreise zu setzen und auf Zeit zu spielen. "Der Bund sollte die frei werdenden Liegenschaften möglichst schnell den Kommunen oder Privaten zu vertretbaren Preisen zur Verfügung stellen", forderte McAllister im Abendblatt.
Noch dauert die Überprüfung an, welche der knapp 400 Bundeswehrstandorte geschlossen werden sollen. Es wird nicht vor Oktober oder November mit einer Entscheidung gerechnet. Experten gehen allerdings davon aus, dass mehr als ein Drittel der Standorte geschlossen werden könnte.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) verlangte von der Bundesregierung, einige Standorte an die Kommunen sogar zu verschenken. DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte dem Abendblatt, um neues Gewerbe und damit neue Arbeitsplätze ansiedeln zu können, sollten die Liegenschaften der Bundeswehr "so weit wie möglich" unentgeltlich bereitgestellt werden.