Hamburg. Der Fraktionsvorsitzende der Hamburger CDU, Dietrich Wersich, zeigt sich nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg enttäuscht vom Abschneiden seiner Partei: "Das ist ein bitteres Ergebnis für die CDU in Baden-Württemberg. Zu erklären ist es wohl mit der besonderen Situation im Land im Zuge der Diskussion um Stuttgart 21 sowie mit der Atomkatastrophe in Japan", sagte Wersich dem Hamburger Abendblatt. Aus diesen Gründen hätten die Grünen bei beiden Wahlen stark gewonnen, während die SPD sowohl in Baden-Württemberg als auch in Rheinland-Pfalz stark verloren habe.
Direkte Auswirkungen der Wahlergebnisse auf Norddeutschland sieht Wersich nicht. Aber er fordert Konsequenzen für seine Partei: "Die CDU insgesamt muss sich fragen, ob sie zeitgemäß genug aufgestellt ist." Dabei gehe es weniger darum, ob die Partei zu konservativ oder zu wenig konservativ sei. Aus Sicht des Hamburger Fraktionschefs sei es wichtiger, wie "professionell wir Politik machen und wie wir sie verkaufen". Davon hänge ab, wie attraktiv die CDU als Volkspartei für breitere Bevölkerungsschichten künftig noch sei, so Wersich. Vor allem bei jungen, modernen Menschen in den Großstädten sehe er Akzeptanzprobleme.