Hamburg. Wer gestern bei der Lufthansa einen Flug von Tokio nach Hamburg buchen wollte, staunte nicht schlecht: 8035,32 Euro forderte die Webseite für den Trip. Abflug heute Abend um 20.40 Uhr. Nicht First Class, sondern Economy. Ein Nuklearaufschlag? "Nein, natürlich nicht", versichert Lufthansa-Sprecher Wolfgang Weber auf Anfrage des Abendblatts. "Es gibt keine Preiserhöhungen für Flüge aus Japan. Wir machen kein Zusatzgeschäft." Die Lufthansa registriere aber eine sehr große Nachfrage für die Strecke. Folge: "Die billigen Tarifklassen sind teilweise ausgebucht." Danach biete der Computer nur noch Teures an.
Der Flug aus Tokio heute Abend hat eine weitere Besonderheit. Weil Lufthansa die Stadt seit Dienstag nicht mehr direkt anfliegt, kauft das Unternehmen Sitzplatzkontingente bei Swiss Air ein. Dieses Kontingent sei wahrscheinlich überbucht, sagt Weber.
Er verweist auf die Lufthansa-Flüge von den japanischen Flughäfen Osaka und Nagoya. Dorthin traut sich der Kranich noch. Von Osaka kostete das Rückreiseticket über München nach Hamburg gestern etwas mehr als 2500 Euro. "Wir prüfen, ob es die Lage erlaubt, Zusatzverbindungen einzurichten", sagt Lufthansa-Sprecher Weber. Er gibt zugleich zu bedenken, dass die Ausweichflughäfen schon jetzt etliche Zusatzflüge verkraften müssen.
Wer eine Rückreise aus Japan organisieren muss, sollte einen Blick ins Internet werfen. Preisvergleichsportale weisen Verbindungen für 2250 Euro aus. Nach Tokio kommt der Hamburger derzeit hingegen schon für 418 Euro - mit der russischen Aeroflot.