Siegmar Gabriel wünscht sich, dass mindestens 40 Prozent der Sitze in den Aufsichtsräten deutscher Unternehmen von Frauen besetzt werden.
Berlin. Sigmar Gabriel hält die Pläne von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) für eine Frauenquote in der Wirtschaft für unzureichend. "Mindestens 40 Prozent der Sitze in den Aufsichtsräten deutscher Unternehmen müssen von Frauen besetzt werden“, forderte der SPD im Gespräch mit "Spiegel Online“ am Sonntag. "Diese Regelung sollte nicht irgendwann, sondern sofort greifen.“ Gabriel sprach sich auch für eine Quotierung für die Vorstände von Unternehmen aus. Die SPD wolle das über einen "verbindlichen Stufenplan“ regeln.
Von der Leyen hatte dafür plädiert, einen 30-Prozent-Schlüssel einzuführen, der als Mindestmarge für Männer und Frauen gleichermaßen gelten solle. Der SPD-Vorsitzende warf der Arbeitsministerin Widersprüche in der Frauenpolitik vor. "Bei den Hartz-IV-Verhandlungen fällt sie Frauen eher in den Rücken“, sagte Gabriel. "Wir fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Das ist auch ein Frauenthema.“ Es seien die Frauen, "die am meisten unter Armutslöhnen zu leiden haben. Und genau da will Frau von der Leyen bei den Hartz-IV-Verhandlungennichts tun.“ Der Privatwirtschaft hielt Gabriel vor, seit Jahren zu wenig für die Förderung von Frauen zu tun. "Selbstverpflichtungserklärungen gibt es im Dutzend - passieren tut gar nichts“, kritisierte der SPD-Chef. (dapd)