Berlin. Die Bundesregierung dringt in der EU auf schnelle Maßnahmen gegen den Terror mit Paketbomben. Das Bundeskabinett verabredete, das Thema bereits in der kommenden Woche auf die Agenda der EU-Innenminister zu setzen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, der Fund eines Sprengsatzes im Kanzleramt und einer in Deutschland umgeschlagenen Paketbombe aus dem Jemen müssten Anlass sein, die weltweite Zusammenarbeit gegen den Terror zu verbessern. Die Bürger mahnte sie zur Vorsicht vor Anschlägen: "Jeder Einzelne ist zur Wachsamkeit aufgerufen."

Bereits der nächste EU-Gipfel im Dezember soll nach Merkels Willen über schärfere Sicherheitsmaßnahmen im Luftfrachtverkehr beraten. Deutschland komme besondere Bedeutung zu, weil hier die meiste Luftfracht zwischen dem Nahen Osten und den USA umgeschlagen werde, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Das Bundeskriminalamt (BKA) warnte, es gebe "weiterhin eine hohe abstrakte Gefährdungslage, ein starkes Grundrauschen, das uns zu erhöhter Wachsamkeit zwingt", sagte Amtschef Jörg Ziercke der "Bild"-Zeitung. Es bestehe aber kein Grund zur Panik.

Als sicher gilt, dass das an Merkel adressierte Sprengstoff-Paket, das von Polizisten entschärft wurde, von griechischen Linksextremisten stammt und in keinem Zusammenhang mit den Bomben aus dem Jemen steht.