Jeder dritte Deutsche findet, das Land wäre ohne Muslime "lebenswerter". Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die die Universität Leipzig im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung erstellt hat. Dem Satz "Seit der Debatte um Sarrazin kann man sich trauen, den Islam offen zu kritisieren" stimmen 44 Prozent der Befragten zu. Der Aussage "Für Muslime sollte die Religionsausübung erheblich eingeschränkt werden" schließen sich 58,4 Prozent an.
Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung sind inzwischen der Meinung, dass Migranten nach Deutschland kommen, "um den Sozialstaat auszunutzen", und dass das Land bereits "in einem gefährlichen Maß überfremdet" ist. Rund 13 Prozent der Deutschen wünschen sich inzwischen einen "Führer", der "zum Wohle aller mit starker Hand regiert", über 90 Prozent halten es für "sinnlos", sich politisch zu engagieren.
Keine gesellschaftliche Gruppe sei gegen rechtsextremes Gedankengut immun. Im Gegenteil fänden sich solche Einstellungen "in besorgniserregendem Maße in der Mitte der Gesellschaft".