Hamburg/Berlin. Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin hat mit seinen Äußerungen über die Integrationspolitik auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen sich aufgebracht. Ihr Sprecher Steffen Seibert sagte, die Ausführungen Sarrazins seien für Millionen Menschen in Deutschland verletzend. Er diffamiere die Migranten. Die SPD-Führung legt Sarrazin erneut einen Austritt aus der Partei nahe. Generalsekretärin Andrea Nahles wirft ihm im Abendblatt vor, den Namen der SPD zu missbrauchen.
Anlass der Kritik sind Interviewäußerungen und Passagen aus einem neuen Buch des früheren Berliner Finanzsenators. Darin geht es auch um das Integrationsverhalten von Ausländern. Der deutsche Sozialstaat ziehe eine "negative Auslese von Zuwanderern" an, schreibt Sarrazin.