Bundesweit führen 40 Kliniken Nierentransplantationen durch, in Hamburg darf nur das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) diese Operation anbieten. 2009 sind am UKE 101 Nieren transplantiert worden, davon 22 von lebenden Spendern, sagt Prof. Björn Nashan, ärztlicher Leiter des Transplantations-Centers. Voraussetzung für eine Transplantation ist, dass der Patient bereits mit einer Dialyse behandelt wird; vorher ist eine Operation nur ausnahmsweise möglich.
Auf der Warteliste des UKE stehen derzeit 260 Patienten; die Wartezeit für eine Spenderniere beträgt sieben Jahre. Bundesweit liegt die Wartezeit nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation bei fünf bis sechs Jahren. Es gibt einige Zentren, etwa in Hannover, Berlin und Köln, die 2009 deutlich mehr Nierentransplantationen durchgeführt haben als das UKE, das bei reinen Nierentransplantationen bundesweit 2009 auf Rang zehn (Nieren von toten Spendern) bzw. Rang elf (Nieren von lebenden Spendern) lag. Unterschiede bei der Zahl der Transplantationen seien jedoch nicht auf eine unterschiedliche Behandlungsqualität zurückzuführen, sagt Björn Nashan vom UKE, sondern vor allem auf die komplizierte Vergabe von Spendernieren, die nach Dringlichkeit, Alter, Immunverträglichkeit und Erfolgsaussicht geregelt sei.
Als Faustregel für Qualität könne dennoch gelten: "Ein Zentrum, das 100 Transplantationen pro Jahr macht, ist gut." Wichtiger für die Wahl einer bestimmten Klinik könne jedoch die Frage sein, ob die Klinik neben reinen Nierentransplantationen auch kombinierte Pankreas-, Leber- oder Herz-Nieren-Transplantationen anbiete, die bei einigen Patienten nötig seien. "Am UKE ist das gewährleistet", so Björn Nashan.