Sicherheitsberater soll Verwanzung von Managerbüro eingeräumt haben
Hamburg. Die HSH Nordbank wird erneut von einer Affäre belastet. Ein früherer Sicherheitsberater der Bank soll dem Betriebsratschef Olaf Behm offenbart haben, dass er 2009 von ranghohen HSH-Mitarbeitern, unter ihnen Chefjustiziar Wolfgang Gößmann, beauftragt wurde, den Rauswurf von Vorstandsmitglied Frank Roth einzufädeln. Das berichtet der "Spiegel". Demnach soll der Mann zugegeben haben, eine Wanze in Roths Büro installiert und in dessen Namen eine Mail mit vertraulichen Informationen verschickt zu haben. Wegen dieser Mail war Roth im April vorigen Jahres entlassen worden.
Der Manager fühlt sich jetzt rehabilitiert und erhebt schwere Vorwürfe gegen seinen früheren Arbeitgeber, Gößmanns Anwalt weist die Vorwürfe zurück. Die HSH enthob ihn dennoch vorübergehend seiner Aufgaben, betonte aber, dass kein Vorstand Kenntnis von der Aktion gehabt habe. Den Sicherheitsberater zeigte sie an, die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits.
Die HSH, die 2009 nach Milliardenverlusten von Hamburg und Schleswig-Holstein gerettet werden musste, machte schon mit einem angeblichen Sex-Skandal in der New Yorker Niederlassung, Vorwürfen wegen Bilanzfälschung und der Entlassung mehrerer Vorstände Schlagzeilen.