Seine Ernennungsurkunde hat er schon - er sitzt ja bereits seit Mittwoch im neuen Büro -, aber heute ist der große Tag. Heute Mittag wird sich der neue Regierungssprecher Steffen Seibert den Hauptstadtjournalisten vorstellen. Und die Bundespressekonferenz rechnet mit großem Andrang, weil die Kanzlerin mitkommt.
Das sagt schon etwas über die Wichtigkeit des Jobs, den der 50-jährige Münchner nun im Rang eines Staatssekretärs antritt. Seibert selbst hat gesagt, er übernehme die Aufgabe in der Überzeugung, "dass die Bundesregierung unter Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel die richtigen Schwerpunkte setzt". Das war auch die entscheidende Voraussetzung, denn Aufgabe des Sprechers ist es, die Politik der Bundesregierung zu verkaufen. Verbindlich in der Form, unerschütterlich in der Entschlossenheit, nicht einen Millimeter von der jeweils zuvor im Kanzleramt verabredeten Linie abzuweichen. Gelingt einem Regierungssprecher das nicht, ist er fehl am Platz. Der frühere ZDF-Journalist, der lange die "heute"-Nachrichten und das "heute-journal" moderiert hat, ist der 25. von allen.
Zunächst wird Seibert zwischen Wiesbaden und Berlin pendeln. Ehefrau Sophie und die Kinder Tallulah, Moses und Stanislaus werden erst 2011 in die Hauptstadt nachkommen. Dass Seibert das verraten hat, ist viel für einen, der sein Privatleben eisern unter Verschluss hält.