Die Regierung verabschiedet sich heute in die parlamentarische Sommerpause. Dem Abendblatt verraten die Politiker ihre Reiseziele.
Hamburg. Die Sommerferien stehen vor der Tür - auch für unsere Bundespolitiker. Denn heute beginnt in Berlin die parlamentarische Sommerpause. Zeit für das Kabinett, sich einmal vom Stress des politischen Alltags zu erholen . Das Hamburger Abendblatt sagt , wohin es die Regierungsmitglieder zieht und wie sie die schönste Zeit des Jahres am liebsten verbringen. Die Kanzlerin will „einige Tage ausspannen“. Das Ziel ihrer Reise ist aber streng geheim. Angela Merkel (CDU) verrät nur so viel: Zunächst fährt sie zu den Wagnerfestspielen nach Bayreuth, bevor es weiter gen Süden geht. Frühere Reisen führten sie oft nach Südtirol.
Deutsche Spitzenpolitiker sind nicht nur beruflich Gipfelstürmer, gleich fünf Minister zieht es in die Berge: in die Alpen. Für Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) geht es dabei besonders weit nach oben. Alle Jahre wieder zieht es sie auf eine Almhütte in den österreichischen Alpen auf gut 1800 Meter Höhe. Mit dabei sind natürlich alle sieben Kinder der Ministerin. Ganz oben auf der Agenda stehen dabei wandern, lesen und vor allem „schlafen, schlafen, schlafen“, sagte von der Leyen dem Abendblatt.
Auch Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) zieht es in eine Berghütte in den Alpen. In dieser Abgeschiedenheit versucht er vor allem eins: „Abspannen, abschalten, mal runterkommen vom Stress des politischen Alltags“, sagte er dem Abendblatt. Mit dabei ist natürlich seine Familie. Ähnliche Pläne haben Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) und Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Während letztere ihren Urlaub in Österreich in der Nähe von Kitzbühel verbringt, schwört Ilse Aigner auf die bayerischen Berge. „Ich bin in Oberbayern aufgewachsen, mit den Bergen vor der Haustür. Seit meiner Kindheit war ich unzählige Male in den Alpen“, sagte sie dem Abendblatt. „In der Natur kann ich am besten abschalten, besonders beim Bergsteigen.“
Familienministerien Kristina Schröder (CDU) fährt diesmal nach Südtirol – eine Premiere: „Ich habe dort noch nie Urlaub gemacht, das, was ich über Landschaft, Klima, Essen und Wein gehört habe, hat mich aber überzeugt“, sagte die Ministerin. Als Urlaubslektüre hat sie den Roman „Pierre und Jean“ von Guy de Maupassant eingepackt. Hoch im Kurs steht auch der Bodensee. Sowohl Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) als auch Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) verschlägt es an den am idyllischen Alpenvorland gelegenen größten See Deutschlands. Bei beiden stehen vor allem Sport und Lesen auf dem Urlaubsprogramm. Ganz ohne anspruchsvolle Lektüre kommt die Bildungsministerin allerdings auch im Urlaub nicht aus.
Sie will „Die Verwandlung der Welt“ lesen, ein Buch über die Geschichte des 19. Jahrhunderts von Jürgen Osterhammel. Innenminister Thomas de Maizière (CDU) zieht es „weit weg in den Süden“, wohin genau möchte er aber nicht verraten. Entspannung steht auch bei de Maizière ganz oben auf der Prioritätenliste. Ob die geplante Lektüre von „Der Feind im Schatten“ von Henning Mankell ihm dabei helfen wird, sei einmal dahingestellt. Auch Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) möchte einfach mal mit seiner Frau und den vier Kindern abschalten. Sein Reiseziel möchte er ebenfalls nicht verraten – wie soll er denn sonst auch abschalten?