Das Bundeskriminalamt hat mit einer Durchsuchungsaktion in drei Bundesländern ihre Ermittlungen gegen die NSU vorangetrieben.
Karlsruhe. Beamte des Bundeskriminalamts haben im Zuge der Ermittlungen zur Zwickauer Neonazi-Zelle am Donnerstag Wohnungen in Thüringen, Hessen und Sachsen durchsucht. Unter anderem sollte damit geklärt werden, woher die Waffen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) kamen. Es seien vor allem elektronische Datenträger sichergestellt worden, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft. Es habe keine Festnahmen gegeben.
Die mutmaßlichen Terroristen verfügten nach den Erkenntnissen der Ermittler über ein umfangreiches Waffenarsenal. Um die Herkunft der Waffen zu klären, wurden nach Angaben aus Ermittlerkreisen mehrere Wohnungen in Thüringen und eine in Hessen durchsucht. Sie sollen zwei Männern gehören, die ursprünglich aus Thüringen stammen. "Es liegen allerdings keine zureichenden Anhaltspunkte dafür vor, dass die beiden Personen den NSU wissentlich unterstützt haben könnten“, sagte der Sprecher der Bundesanwaltschaft.
+++ Untersuchungsausschuss beginnt mit Zeugenbefragung +++
Außerdem wurde nach Angaben der Bundesanwaltschaft die Wohnung einer Frau in Sachsen durchsucht, die seit längerem als mögliche Unterstützerin des Terror-Trios verdächtigt wird. Hierbei ging es aber nicht um Waffen.
Den inzwischen toten Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos sowie ihrer mutmaßlichen Komplizin Beate Zschäpe werden Morde an neun Männern türkischer und griechischer Herkunft sowie an einer Polizistin zur Last gelegt. Sie sollen auch zwei Sprengstoffanschläge und mehrere Banküberfälle verübt haben. Das im vergangenen November aufgeflogene Trio stammt aus Jena, lebte zuletzt aber in Zwickau. (dpa)