„Mit den bisherigen Maßnahmen kann das Ziel nicht erreicht werden“, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, Hans-Joachim Ziesing.
Frankfurt am Main. Die Bundesregierung könnte das selbst gesteckte Ziel einer Treibhausgasminderung um 40 Prozent bis 2020 verfehlen. „Mit den bisherigen Maßnahmen kann das Ziel nicht erreicht werden“, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, Hans-Joachim Ziesing, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht. Die Bundesregierung hatte Ziesing damit beauftragt, die Fortschritte bei der Energiewende zu überwachen.
Zwar seien die Gesamtemissionen im vergangenen Jahr um etwa 2,3 Prozent auf 800 Millionen Tonnen gesunken, sagte Ziesing der Zeitung. Wenn man allerdings den Effekt einer vergleichsweise milden Witterung mit weniger Emissionen durch Heizungen herausrechne, sei der CO2-Ausstoß 2011 in Deutschland um 9,3 Millionen Tonnen oder 1,2 Prozent gestiegen.
Dennoch sei es möglich, die Vorgaben noch zu erreichen. Dafür müsse aber das Tempo der Emissionsminderungen in der Stromerzeugung sowie bei den großen Verbrauchern Industrie, Verkehr und Gebäude beträchtlich beschleunigt werden. Das setze voraus, dass die Nutzung regenerativer Energien erheblich gesteigert und Energie effizienter genutzt werde, damit der Energieeinsatz je produzierter Einheit schneller als bisher sinke. (abenbdlatt.de/dapd)