Ein Stopp der Arbeiten im Salzstock sei bereits im September dieses Jahres möglich, sagte der neue niedersächsische Umweltminister Birkner.
Hannover. Die Erkundungsarbeiten im Salzstock Gorleben als Atommüllendlager könnten deutlich früher als bislang geplant unterbrochen werden. Ein Stopp der Arbeiten sei bereits im September diesen Jahres möglich, sagte der neue niedersächsische Umweltminister Stefan Birkner (FDP) am Mittwoch in Hannover. Ursprünglich sollte die Erkundung des ersten Bereichs erst 2013 abgeschlossen sein.
Birkner betonte, den Standort Gorleben damit nicht aus der bundesweiten Endlagersuche herausnehmen zu wollen. Es sei aber möglich, die erst im Oktober 2010 nach zehnjähriger Unterbrechung wieder aufgenommenen Erkundungsschritte bis zum Spätsommer „in einem sinnvollen Abschnitt zum Abschluss zu bringen“, sagte er.
Im Streit um ein Endlager für hoch radioaktiven Müll haben jetzt auch SPD-Umweltpolitiker ein Positionspapier vorgelegt. Darin werde eine „Vorauswahl von mindestens fünf Standorten“ gefordert, die in einem zweiten Schritt „auf mindestens zwei Standorte“ eingegrenzt werden sollen. „Die Erkundung von Gorleben wird beendet“, soll weiter in dem Positionspapieren stehen.
In dem Papier werde eine „einfache und sichere Rückholbarkeit der Abfallbehälter bis zum Verschluss des Endlagers“ in einem Zeitraum von „50 bis 60 Jahre“ gefordert. Dies sei nötig, um alle Erkenntnisse, die in dieser Zeit gewonnen werden, für die Sicherheit zu nutzen. „Darüber hinaus sollten die Abfallbehälter für einen Zeitraum von mehreren hundert Jahren durch bergmännische Verfahren sicher rückholbar sein, um auf unvorhergesehene Risiken reagieren zu können“, zitiert die Zeitung weiter.
Die Grünen haben bereits als erste Bundestagsfraktion ein Konzept für die geplante bundesweite Suche nach einem Endlager beschlossen. Auch sie fordern, dass der seit 35 Jahren diskutierte Standort im niedersächsischen Wendland möglichst komplett gestrichen wird. Noch in diesem Jahr soll nach ihrem Willen ein Such-Gesetz auf den Weg gebracht werden. Zwischen 2014 und 2016 sollen mindestens vier aussichtsreiche Standorte festgelegt werden. Bund und Länder wollen bis Mitte des Jahres einen Entwurf vorlegen.
(dpa)
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