Hamburg. Die Bemühungen der Stadt Hamburg, mehr Einwanderer zur Einbürgerung zu bewegen, zeigen deutliche Erfolge. Im vergangenen Jahr haben 5639 Ausländer einen deutschen Pass erhalten - 344 Personen mehr als 2010. Damit setzt sich eine Entwicklung fort, die schon länger in Hamburg beobachtet wird: Seit 2009 hat die Einbürgerungsstatistik eine steigende Tendenz.
Auch in diesem Jahr wird der Trend voraussichtlich anhalten. Ende 2011 hatte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) eine bislang beispiellose Einbürgerungsinitiative gestartet. Nach und nach sollen alle 137 000 Hamburger mit ausländischem Pass einen Brief des Bürgermeisters erhalten, in dem Scholz für die Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft wirbt.
Eine erste Zwischenbilanz ist positiv: Als im Dezember die ersten 4000 Migranten angeschrieben wurden, meldeten sich sofort rund zehn Prozent von ihnen bei den Behörden. 356 Personen führten ein Beratungsgespräch, 23 stellten einen Einbürgerungsantrag. Scholz sprach am Freitag von "ermutigenden Zahlen".
Unterdessen ist die Bevölkerung in Deutschland erstmals nach acht Jahren wieder leicht gewachsen - vor allem dank Zuwanderern aus Polen und anderen europäischen Ländern. Mehr als 81,8 Millionen Menschen lebten Ende 2011 in der Bundesrepublik - gut 50 000 mehr als im Vorjahr.