Roman Herzog (*1934) übernahm 1994 für fünf Jahre das Präsidentenamt
Vita: Der Jurist wurde 1980 CDU-Innenminister in Baden-Württemberg. Von 1983 an war der rechtsstaatliche "Hardliner" als Verfassungsrichter tätig, von 1987 bis 1994 Präsident des Bundesverfassungsgerichts. 1994 setzte er sich bei der Bundespräsidentenwahl erst im dritten Wahlgang gegen Johannes Rau (SPD) durch.
Wirken: Herzog forderte mehr weltpolitische Verantwortung vom wiedervereinigten Deutschland, sprach sich gegen alle Ansprüche auf ehemalige deutsche Ostgebiete aus und mahnte mehr Reformbereitschaft an.
Schatten: Vertriebenenverbände hegten nur wenig Sympathie für ihn.
Lebenspartner: Christiane Herzog engagierte sich bis zu ihrem Tod (2000) für Mukoviszidose-Kranke.
Was bleibt: Vor allem sein Satz: "Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen."