Atilla Selek wird nach seiner Haft abgeschoben. Er hat bereits Widerspruch angekündigt. Bei der Einbürgerung lief ein Verfahren.
Ulm. Einer der Terroristen der „Sauerland-Gruppe“ soll seine deutsche Staatsangehörigkeit wieder verlieren und nach seiner Haft in die Türkei abgeschoben werden. Die Ausländerbehörde der Stadt Ulm hat die Einbürgerung von Atilla Selek (25) wegen „arglistiger Täuschung“ widerrufen, bestätigte Abteilungsleiter Roland Oed einen Bericht des SWR. „Die Verfügung ist noch nicht rechtskräftig, da Selek Widerspruch eingelegt hat.“
Laut Oed hatte Selek die deutsche Staatsangehörigkeit 2005 erhalten, obwohl gegen ihn ein Ermittlungsverfahren lief. Sein Anwalt Axel Nagler sagte, die Ausländerbehörde habe das damals gewusst. Die Argumente für den Entzug der Staatsbürgerschaft seien „an den Haaren herbeigezogen“. Sollte der Widerspruch scheitern, will Selek nach den Worten Naglers vor dem Verwaltungsgericht klagen. Die „Sauerland-Gruppe“ hatte 2007 schwere Terroranschläge in Deutschland geplant.