Augsburg. Der zurückgetretene Bischof Walter Mixa soll zum Ende seiner Amtszeit von einer Alkoholabhängigkeit und Wahrnehmungsstörungen massiv beeinträchtigt worden sein. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet von einem Schreiben engster Mitarbeiter des früheren Augsburger Bischofs an Papst Benedikt XVI. Darin sei auch von sexuellen Übergriffen auf junge Priester die Rede gewesen. Zwei Priester aus Augsburg und Eichstätt hätten unabhängig voneinander von sexuellen Attacken Mixas Mitte der Neunzigerjahre berichtet.
Wie "Focus" berichtet, habe der Papst selbst die Erzbischöfe Robert Zollitsch und Reinhard Marx angewiesen, Mixa zu einer Auszeit zu bewegen. Zunächst habe Benedikt seinen Apostolischen Nuntius in Deutschland mit dieser Aufgabe betraut. Als Mixa jedoch nicht reagiert habe, habe der Papst vier Tage später Zollitsch und Marx zu Mixa gesandt, woraufhin dieser seinen Rücktritt erklärt habe.
Mixa selbst sieht sich als Opfer einer Intrige und erwägt, am päpstlichen Gerichtshof in Rom ein Verfahren anzustrengen. Laut "Bild am Sonntag" will Mixa trotz der Rückkehr in seine alte Wohnung aus dem Augsburger Bischofspalais bald wieder ausziehen. "Er sucht sich jetzt eine eigene Wohnung oder ein Haus zur Miete", sagte ein Vertrauter Mixas der "BamS".