Hamburg. Ein Dreivierteljahr nach ihrem großen Erfolg bei der Bundestagswahl müsste die FDP bei Neuwahlen nun um den Einzug ins Parlament fürchten. Nach dem gestern veröffentlichten Wahltrend von "Stern" und RTL würden die Liberalen nur noch fünf Prozent der Wählerstimmen erhalten. Bei der Wahl im September betrug ihr Zustimmungswert noch 14,6 Prozent. Während die FDP im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte verliert, legt die Union um den gleichen Wert auf 32 Prozent zu. Die Grünen steigern sich um zwei Punkte auf 18 Prozent, während die SPD unverändert bei 26 Prozent steht. Die Linke fällt um einen Punkt auf zwölf Prozent. Die schwarz-gelbe Koalition kommt damit nur noch auf 37 Prozent, die Opposition auf 56. Forsa-Chef Manfred Güllner sagte: "Der klassische Mittelstand wendet sich von den Liberalen ab." Die Enttäuschung in diesen Kreisen sei groß: "Die FDP sollte mitregieren und gleichzeitig ein Korrektiv zur CDU/CSU sein."
Auch bei der Vertrauensfrage des "Stern" verlieren FDP-Politiker kräftig. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler büßt auf einer Bewertungsskala von null bis 100 zwei Punkte ein und liegt nunmehr bei 40 Prozent. FDP-Chef Guido Westerwelle erreicht nur noch 33 Prozent und bildet das Schlusslicht des Rankings - noch hinter Linken-Politiker Gregor Gysi.