Berlin. Mit einem Großangriff auf die Pharmaindustrie will Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) die Medikamentenpreise in Deutschland im Zaum halten. "Erstmals können die Pharmaunternehmen die Preise für neue Arzneimittel nicht mehr einseitig bestimmen", sagte Rösler bei der Vorstellung der Pläne von Union und FDP.
Die Hersteller sind künftig verpflichtet, bei Einführung einer neuen Arznei deren Wirksamkeit zu belegen und die Therapiekosten zu beziffern. Nur noch im ersten Jahr nach der Markteinführung können sie die Medikamentenpreise selbst festlegen. Danach müssen sie sich mit den Krankenkassen einigen.
"Wir sind überzeugt, dass man die Preise mit Vertragsverhandlungen besser in den Griff bekommt als bisher", sagte Rösler. Außerdem müssen die Pharmafirmen Medikamente mit Festbeträgen deutlich günstiger abgeben. Kritiker aus der Pharmabranche sagen allerdings: Die Patienten haben vom Sparpaket nicht nur Vorteile.