Berlin. Nach tagelanger Kritik an Außenminister Guido Westerwelle hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ihren Stellvertreter gegen Vorwürfe der Günstlingswirtschaft in Schutz genommen. Sie gab dem FDP-Chef über eine Sprecherin Rückendeckung, allerdings in einer knappen Erklärung. Die Regierungschefin sei überzeugt, dass ihr Stellvertreter die Unternehmer, die ihn ins Ausland begleiten, "in Übereinstimmung mit den Regeln und Usancen" ausgewählt habe, hieß es. Westerwelle selbst bezeichnete seine einwöchige Südamerikareise als "großen Erfolg für unser Land". Er war in die Kritik geraten, weil er auf verschiedene Reisen offenbar befreundete Geschäftsleute mitgenommen hat.
FDP-Generalsekretär Christian Lindner sprach von einer "Diffamierungskampagne" gegen Westerwelle im Vorfeld der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen.