Düsseldorf/Berlin. Nordrhein-Westfalens SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft findet mit ihrem Vorschlag zur Beschäftigung von Hartz-IV-Empfängern Beifall nur in der eigenen Partei und bei der FDP. Heftige Kritik kommt dagegen von Gewerkschaften, CDU, Linkspartei und Grünen. Kraft hatte von den Kommunen Angebote einfacher und nur symbolisch entlohnter Arbeit für Hartz-IV-Leistungsempfänger gefordert - etwa zum Straßenfegen oder zum Vorlesen in Altenheimen. Die SPD-Spitze und Kraft selbst betonten noch einmal, dass es sich um freiwillige Angebote handeln sollte. Es gehe nicht um Kürzung der Hartz-IV-Regelsätze. Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit (BA), sieht Krafts Vorstoß skeptisch. "Wir organisieren bereits heute in erheblichem Umfang gemeinnützige Jobs für Langzeitarbeitslose, denkt man an die Ein-Euro-Jobs", sagte er dem Abendblatt.
Kritisch beurteilt die BA die ungewöhnliche Förderung der ehemaligen Hartz-IV-Empfängerin Viviane Wahls aus Hamburg. Die 34-Jährige macht eine Ausbildung zur Astrologin - auf Staatskosten.