Frankfurt. Der Prozess gegen die Sauerland-Terroristen war nicht der erste große Terrorprozess gegen Islamisten in Deutschland. Ein Überblick:
Dezember 2007: Wegen fehlgeschlagener Anschläge auf zwei Kölner Regionalzüge beginnt in Düsseldorf der sogenannte Kofferbomber-Prozess gegen den 24-jährigen Youssef El Hajdib. Im Dezember 2008 wird er wegen vielfachen versuchten Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Er wollte in zwei Regionalzügen ein "erhebliches Blutbad von ungeheurem Ausmaß" anrichten.
2002-2007: In Hamburg finden insgesamt drei Prozesse gegen den Marokkaner Mounir El Motassadeq im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September 2001 statt. Zweimal griffen übergeordnete Gerichte ein und korrigierten die Entscheidungen. Nach dem dritten Prozess wird er schließlich im Januar 2007 vom Oberlandesgericht wegen Beihilfe zum Mord in 246 Fällen und der Mittäterschaft in einer terroristischen Vereinigung zu 15 Jahren Haft verurteilt.
August 2003: Vor dem Hamburger Oberlandesgericht beginnt - ebenfalls wegen der Anschläge vom 11. September - der Terrorprozess gegen den Marokkaner Abdelghani Mzoudi. Mzoudi wird vorgeworfen, er habe den Kreis um den Todespiloten Mohammed Atta unterstützt. Im Februar 2004 spricht ihn das Gericht aus Mangel an Beweisen frei.
März 2003: Das Oberlandesgericht in Frankfurt am Main verhängt Haftstrafen zwischen zehn und zwölf Jahren gegen vier Algerier wegen eines geplanten Bombenanschlags auf den Straßburger Weihnachtsmarkt. Die Hintermänner waren "islamisch-fundamentalistische Glaubensbrüder" in London.