Wer Guido Westerwelle kennt, den dürfte es kaum überrascht haben, dass er in der Hartz-Debatte gestern im Deutschen Bundestag noch einen draufsetzte. Der FDP-Vorsitzende gefällt sich in der Pose des Kämpfers für die Interessen der gebeutelten Mittelschicht dieses Landes. Der Kanzlerin geht das gegen den Strich. Und zwar nicht, weil sie in der Sache anderer Ansicht wäre als Westerwelle. Sondern weil er so tut, als ob er der Einzige wäre, der sich dafür einsetzt, dass derjenige, der arbeitet, mehr Geld im Portemonnaie hat als der, der nicht arbeitet. Die Kanzlerin hat ihren Unmut nun auch öffentlich gemacht. Und wer Angela Merkel kennt, der weiß, dass sie zu solchen Mitteln nur greift, wenn es ihr wirklich wichtig ist.
Im Fußball würde man sagen: Es steht jetzt 1:1. Eine gute Gelegenheit, zur Sacharbeit überzugehen. Vorausgesetzt, die Beteiligten können es.