In Berlin und Ulm sind zwei Männer und eine Frau festgenommen worden. Sie sollen die Islamische Dschihad Union unterstützt haben.
Die Bundesanwaltschaft hat drei mutmaßliche islamistische Terrorhelfer in Berlin und Ulm festgenommen. Die zwei Männer und eine Frau sollen die ausländische Terrorgruppe Islamische Dschihad Union (IJU) unterstützt haben, teilte die Behörde in Karlsruhe mit. Es handele sich um deutsche Staatsangehörige aus Zuwandererfamilien im Alter von 20, 28 und 31 Jahren. Der Bundesgerichtshof (BGH) erließ gegen alle drei Haftbefehl. An der Festnahme der drei Verdächtigen am Samstag waren den Angaben zufolge Beamte des Bundeskriminalamts, des Landeskriminalamts Berlin und der Polizei Baden-Württembergs beteiligt.
Dem Trio wird vorgeworfen, in Deutschland Geld für die IJU gesammelt zu haben. So sollen der 20-Jährige und die Frau seit Oktober 2009 mehr als 2400 Euro beschafft und über einen Mittelsmann in der Türkei an die Organisation geschickt haben. Der 31-Jährige soll Ende 2009 rund 1400 Euro geliefert haben. Sein Haftbefehl wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Der jüngste Verdächtige war in den vergangenen Wochen verstärkt ins Visier der Fahnder geraten. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft bestätigte, dass der Berliner vor gut einer Woche an der Ausreise aus Deutschland gehindert worden war. Nach einem Bericht des Magazins „Der Spiegel“ verhinderten deutsche Beamte seine Reise ins afghanisch-pakistanische Grenzgebiet. Ein Einsatzkommando der Polizei stoppte dem Bericht zufolge einen Zug auf dem Weg nach Wien und holte den Berliner heraus. Zuvor hatten ihm die Behörden bereits den Pass entzogen, weil er verdächtigt wurde, sich einer islamistischen Gruppe anschließen zu wollen.
Die ursprünglich aus Usbekistan stammende IJU unterhält laut Bundesanwaltschaft Kontakte zum Terrornetzwerk al-Qaida und bekannte sich im Internet zu Anschlägen auf Isaf-Truppen in Afghanistan. Zudem verfügt die Organisation demnach über Verantwortliche für die Anwerbung und Schleusung von Freiwilligen, die ihrerseits bereit sind, sich im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet zu Kämpfern ausbilden zu lassen. Der IJU sollen auch die mutmaßlichen Sauerland-Terroristen angehört haben, die sich wegen geplanter Attentate auf US-Bürger in Deutschland derzeit in Düsseldorf vor Gericht verantworten müssen.