Immer mehr privat Krankenversicherte beschweren sich über deutlich steigende Beiträge. „Vergangenes Jahr ist die Zahl der Beschwerden um zehn Prozent auf über 5000 gestiegen“, sagte der Ombudsmann der Privaten Kranken- und Pflegeversicherung, Helmut Müller.
Berlin. Viele Versicherte beklagten sich über Prämienerhöhungen. Zu Jahresanfang steigerten mehrere Privatkassen die Prämien erneut – in einzelnen Tarifen lag das Plus bei 20 bis 30 Prozent. Einer neuen, noch unveröffentlichten Studie des Berliner IGES- Instituts zufolge ist zweifelhaft, dass die private Krankenversicherung (PKV) einen besseren Schutz gegen Beitragssteigerungen bietet als die gesetzliche Krankenversicherung. Zwischen 1997 und 2008 seien die Ausgaben je Privatversichertem um 49 Prozent gestiegen, zitierte die „Ärzte Zeitung“ aus der Studie. Bei den gesetzlich Versicherten lag das Plus bei 31 Prozent. Das Bundeswirtschaftsministerium habe die Studie zurückgehalten, weil die Ergebnisse nicht zur PKV-freundlichen Linie der Koalition passten, berichtete das Blatt weiter. Eine IGES-Sprecherin teilte mit, ein geplanter Experten-Arbeitskreis zur Studie sei auf Betreiben des Ministeriums gestoppt worden. Eine Ministeriumssprecherin sagte lediglich, die Studie sei im Haus eingegangen, liege der Leitung aber noch nicht vor. Unterdessen gewähren einige gesetzlichen Kassen ihren Mitgliedern Nachlässe auf den Zusatzbeitrag, wenn sie diesen in einer Summe statt monatlich oder quartalsweise bezahlen, wie die „Bild“-Zeitung berichtete. Demnach könnten DAK-Versicherte, die den Jahres- Zusatzbeitrag abbuchen lassen, zwischen einer ein Jahr gültigen Auslandsreise-Krankenversicherung der Hanse Merkur oder drei Euro Nachlass auf den Zahlungsbetrag wählen. Die BKK für Heilberufe gewähre Mitgliedern, die in einer Summe zahlen, einen Monat Rabatt.