Berlin. Der CDU-Politiker und Jesuitenschüler Heiner Geißler (79) hat den Orden nach dem Missbrauchs-Skandal vor Vorwürfen in Schutz genommen. "Es sind einige wenige, die diese schweren Fehler begangen haben. Ich kann nicht den Jesuitenorden mit mehr als 20 000 Mitgliedern in einen Topf rühren mit fünf oder sechs Leuten, die sich falsch verhalten. Das ist indiskutabel", sagte Geißler.
Der langjährige Sozial- und Familienminister betonte, mit ihrer energischen Aufklärung seien die Jesuiten ein Vorbild für die gesamte katholische Kirche, die ähnliche Fälle oft vertuscht habe. Geißler war Schüler am St.-Blasien-Kolleg im Schwarzwald und später Novize im Jesuitenorden. Er trat aus dem Orden aus, weil er nicht mit dem Zölibat, der Ehelosigkeit, leben konnte. Er selber habe nie etwas von Missbrauchsfällen gehört, sagte Geißler. "Da gab es weder andeutungsweise noch irgendwie versteckt etwas."