Die Veröffentlichung von Informationen aus einem geheimen Bundeswehrbericht zum Luftangriff in Afghanistan hat ein Nachspiel.
Berlin. Nach Angaben von „Spiegel Online“ vermutet das Verteidigungsministerium, dass der Feldjägerbericht zu dem Bombardement Anfang September mit bis zu 142 Toten und Verletzten wegen eines Informationslecks in den eigenen Reihen an die „Bild“- Zeitung gelangte. Ein Ministeriumssprecher bestätigte auf Anfrage, dass es „Nachforschungen“ gebe. „Bild“ hatte Ende November als erstes Medium berichtet, dass die Bundeswehr-Feldjäger bereits unmittelbar nach dem Angriff Hinweise auf zivile Opfer lieferten.
Laut „Spiegel Online“ verschickte Verteidigungsstaatssekretär Rüdiger Wolf Briefe an rund zwei Dutzend Spitzenbeamte im Ministerium, in der Bundeswehr und im Einsatzführungskommando in Potsdam. Darin fordere Wolf die Beamten „unmissverständlich auf“, dienstliche Erklärungen abzugeben, dass sie den geheimen Bericht nicht an die Zeitung weitergegeben haben. Verteidigungsminister Karl- Theodor zu Guttenberg (CSU) hat nach eigenen Angaben erst aus der Zeitung von der Existenz des Berichts erfahren.
Der Sprecher des Verteidigungsministeriums machte am Dienstag zur Art und Weise der „Nachforschungen“ keine Angaben. Er erklärte nur: „Es ist geboten, Nachforschungen anzustellen, wenn unter Geheimschutz stehende Dokumente an die Öffentlichkeit gelangen. Immerhin handelt es sich bei solchen Vorgängen um Dienstvergehen und Straftaten.“