20 Jahre nach dem Mauerfall ist das Saarland am Sonnabend, den 3. Oktober Gastgeber der Feiern zum “Tag der Deutschen Einheit“. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Horst Köhler stehen an der Spitze der Politprominenz, die sich zum Nationalfeiertag in Saarbrücken angesagt hat.
Hamburg. Mit dem Festgottesdienst "Ohne Mauern leben - zwanzig Jahre später" startet am Sonnabend um 10 Uhr das offizielle Programm. Wie in den Vorjahren werden sich die Bundesländer auf einer "Ländermeile" präsentieren.
Die Erinnerung an die 20 Jahre zurückliegende friedliche Revolution in der DDR wird die Feiern zum Nationalfeiertag ebenso bestimmen wie der Zustand der inneren Einheit. Nach einer Umfrage, die die "Bild"-Zeitung veröffentlichte, hält die Mehrheit der Bundesdeutschen die Probleme der Wiedervereinigung auch nach 19 Jahren noch für ungelöst. 63 Prozent von 1016 Befragten in Ost- und Westdeutschland äußerten sich entsprechend. Zugleich gaben aber 89 Prozent an, dass sie die Wiedervereinigung für richtig halten. Laut einer weiteren Erhebung, für die das Institut Resuma 2010 Deutsche befragte, gaben 85 Prozent der Westdeutschen und 81 Prozent der Ostdeutschen an, dass sie sich dem jeweils anderen Teil Deutschlands heute näher fühlen als noch vor zehn Jahren.
Nach wie vor zieht es deutlich mehr Ostdeutsche in den Westen als Westdeutsche in den Osten. Wie das Statistische Bundesamt zum Tag der Deutschen Einheit mitteilte, verlieren die neuen Bundesländer auch 20 Jahre nach dem Fall der Mauer noch mehr als 50 000 Menschen an das alte Bundesgebiet. Während zuvor stets mehr Frauen als Männer in den Westen wechselten, war das Verhältnis 2008 erstmals ausgeglichen. Insgesamt haben 1,1 Millionen Ostdeutsche seit 1991 die neuen Länder Richtung Westen verlassen.