Peinliche Panne: Auf der Website des Landeswahlleiters Bremen sah es so aus, als seien Wahlergebnisse schon Sonntagmittag abrufbar - in Echtzeit.
Berlin. Auf der Website des Landeswahlleiters Bremen, so schien es, waren am Mittag schon Wahlergebnisse abrufbar, und zwar in Echtzeit. Dies berichtete die Berliner Morgenpost . Demnach lag die SPD im Bremer Wahlkreis 55 ziemlich weit vorn - um 11.36 Uhr und für alle zu sehen. Tatsächlich aber war das Ganze ein missglückter Test - mit falschen Zahlen. Wahlbeteiligung, Wähler, absolute Stimmenzahl und Quote sind aufgeführt - doch das war nur ein Test, heißt es beim Bundeswahlleiter. Die Angaben bilden demnach das tatsächlich Stimmverhalten nicht ab.
Der Wahlkreis 55 in Bremen war vor vier Jahren noch der Wahlkreis 54 und davor war er anders zugeschnitten und hatte auch einen anderen Namen. Der Wahlkreis 55, so schien es am Bundestagswahl-Sonntag, hat dieses Mal eine Vorreiterrolle: Die Wahlergebnisse werden anscheinend in Echtzeit veröffentlicht. Über die Internetseite des Landeswahlleiters Bremen war ein Bereich zu erreichen, in dem die vormittäglichen Bundestagswahlergebnisse des Bremer Wahlkreises 55 scheinbar in Gänze und im Detail nachzulesen waren - die Zahl der abgegebenen Stimmen, die Wahlbeteiligung, die Quote der Zeitstimmen für die jeweiligen Parteien. SPD vorn, Piraten hinter der NPD. So sah das aus.
Bei Twitter und in anderen Diensten wurde die Web-Adresse weitergereicht. Doch es war nur ein missglückter Test: Im Büro des Bundeswahlleiters hieß es gegenüber Morgenpost Online, die auf der Website aufgeführten Zahlen hätten mit den wirklichen Ergebnissen nichts zu tun - es sei nur ein Test gewesen. Man arbeite derzeit noch daran, den genauen Ablauf herauszubekommen. Bislang aber sei nicht bekannt, wie es zu der Panne beim Landeswahlleiter Bremen habe kommen können. Konsequenzen aber soll das Missgeschick nicht haben, hieß es weiter, und dass man auch keine Auswirkungen auf das Abstimmungsverhalten der Bremer Bürger befürchte.