Zwölf Millionen Haushalte sollen grünen Strom beziehen. 25 Anlagen sind bereits bewilligt. Schifffahrt und Fischerei sollen nicht leiden.
Berlin/Hamburg. Dem Bau weiterer deutscher Windparks in der Nordsee steht rechtlich nichts mehr im Wege. Das Bundeskabinett beschloss eine Verordnung zur Raumnutzung solcher Anlagen in der deutschen Wirtschaftszone, die von anderen Nordsee-Anrainern nicht genutzt werden kann. Sie liegt zwischen 12 und 200 Seemeilen vor der Küste.
Die Verordnung von Bauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) regelt, dass Seeschifffahrt und Fischerei nicht gestört werden und die Meeresumwelt geschützt bleibt. Der Minister geht bis 2020 von rund 30 Windparks in der Nordsee und 10 in der Ostsee aus. Davon sind nach technischen Kriterien bereits 25 vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) bewilligt, davon 22 in der Nordsee. Erster Strom kommt schon aus dem Nordsee-Testfeld „Alpha Ventus“ 45 Kilometer vor Borkum.
Nach Angaben des Verkehrsministeriums sollen die Anlagen zusammen mehr als 12 000 Megawatt Windenergie erzeugen. Mit dieser Leistung können mehr als zwölf Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden. Damit komme man dem Ziel näher, bis zum Jahr 2030 bis zu 25 000 Megawatt über die Windkraft vor den Küsten zu erbringen.