Die Fernsehdebatte der Spitzenkandidaten hat eine Übereinstimmung von SPD und Linkspartei in mehreren Sachfragen offenbart.
Erfurt. Die Übereinstimmungen der Parteien ergab sich vor allem bei den Themen Schulpolitik, Einführung von Mindestlöhnen, Rente und innere Sicherheit. Sowohl Christoph Matschie (SPD) als auch Bodo Ramelow (Linke) kritisierten den Stellenabbau bei der Polizei sowie die Kürzungen der Landesregierung bei den Kindergärten und forderten eine Begrenzung der Neuverschuldung.
Außerdem bemängelten sie, dass der amtierende Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) erst vor wenigen Tagen den Solidaritätszuschlag infrage gestellt habe. Althaus begegnete der Kritik mit einer positiven Leistungsbilanz seiner CDU-Alleinregierung. Er verteidigte seine bisherige Politik und erklärte, er werde um die Gestaltungsmehrheit für den Freistaat kämpfen. Dabei wirkte er eher blass und vermied Angriffe auf seine Herausforderer. Matschie sagte, die Politik in Thüringen brauche neuen Schwung: "Das Schlechteste für Thüringen wäre es, wenn Ihre Regierung, Herr Althaus, nochmals fünf Jahre weiterwurstelt." Zu möglichen Koalitionen äußerten sich die drei Politiker aber nicht weiter.
"Wenn es für Schwarz-Gelb nicht reicht, werden wir zu Sondierungsgesprächen einladen, falls wir stärker sind", sagte Ramelow. "Und falls Herr Matschie stärker ist, hoffe ich, dass Herr Matschie einlädt." Nach dem TV-Duell warnte Althaus vor einer Koalition der SPD mit der Linkspartei. "Wenn es für Rot-Rot-Grün reicht, wird Rot-Rot-Grün auch regieren", sagte er. Das wäre "ein Drama für Thüringen". Zu möglichen Koalitionspartnern der CDU will sich Althaus nach dem Ergebnis der Landtagswahl am Sonntag äußern.