Die Großen Koalitionen in Kiel und im Bund sind auf den ersten Blick so unterschiedlich, wie Bündnisse nur sein können.
Hier zwei Egomanen, die hauptsächlich damit beschäftigt sind, sich gegenseitig Knüppel zwischen die Beine zu werfen und sich dabei Verantwortungslosigkeit vorzuhalten. Dort, in Berlin, wurden die Regierenden dagegen immer wieder verdächtigt, Politik bis zur Unkenntlichkeit in Konsenssoße zu ertränken.
Gemeinsam ist beiden Szenarien aber, dass sie auf Dauer nicht gut sind - nicht für Schleswig-Holstein und nicht für Deutschland. Falls es dieses Signals aus dem hohen Norden noch bedurft hätte: Die Wahlkämpfer auf Bundesebene können den Kieler Bruch auf Raten nun endgültig als Startschuss für eine Kampagne mit klarer Kante verstehen.
Das ist unterhaltsamer für das Volk, erleichtert am Ende auch die Wahlentscheidung und befreit die beiden großen Parteien nach dem 27. September hoffentlich aus ihrer lähmenden gegenseitigen Geiselhaft.