Bei einem ökumenischen Trauergottesdienst haben in Bad Salzungen mehrere Hundert Menschen von drei in Afghanistan getöteten Soldaten Abschied genommen.
Bad Salzungen. Die drei Hauptgefreiten waren am 23. Juni in der Nähe von Kundus mit vier anderen Soldaten in einem Transportpanzer unterwegs, als sie von Aufständischen angegriffen wurden. Bei dem Angriff kamen ein 21-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen und zwei 23-Jährige aus Sachsen-Anhalt und Brandenburg ums Leben. An dem Trauergottesdienst nahmen auch der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU), der Generalinspekteur der Bundeswehr Wolfgang Schneiderhan und Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) teil.
In seiner Trauerrede warnte Jung eindringlich vor einer Rückzugsdebatte: Der Tod der drei jungen Männer sei ein hoher Preis für Frieden und Freiheit. "Er konfrontiert uns auch mit der Frage nach dem Sinn dieses Einsatzes in Afghanistan", sagte er. "Meine Antwort ist klar und eindeutig: Wir sind in Afghanistan, weil wir die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland dort zu schützen haben." Diejenigen, die jetzt an Rückzug dächten oder ihn forderten, würden Afghanistan wieder in die Hände der radikalislamischen Taliban geben, so der Verteidigungsminister. Er reagierte damit auch auf die Ergebnisse einer Forsa-Umfrage. Ihr zufolge fordern 61 Prozent der Bundesbürger den Rückzug der deutschen Soldaten. Nur noch ein Drittel war der Ansicht, die Truppen sollten bleiben.