Die Finanzämter der Hauptstadt sind schneller als in der Hansestadt: In Berlin wurden bereits die ersten Steuer-Änderungsbescheide verschickt. Das Geld soll “sehr kurzfristig“ auf den Konten der Pendler ankommen. In Hamburg könnte es bis Ende März dauern, bis die geschätzten 60 Millionen Euro ausgezahlt werden.

Hamburg/Berlin. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Pendlerpauschale bekommen jetzt die ersten Berliner vom Finanzamt Geld für die Fahrt zur Arbeitsstelle zurück. Bereits seit vergangener Woche würden die ersten Steuer-Änderungsbescheide verschickt, sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Finanzen am Dienstag. In Niedersachsen hatte man damit bereits Mitte Dezember begonnen.

In Hamburg ist man noch nicht ganz so weit: "Wir gehen davon aus, dass wir das zum Ende des ersten Quartals hinkriegen", wollte sich Daniel Stricker, Sprecher der Hamburger Finanzbehörde, nicht allzu festlegen. Die Finanzbehörde rechne damit, dass für die Jahre 2007 und 2008 jeweils 30 Millionen Euro an Rückzahlungen fällig werden - wie viele Einwohner aber genau betroffen sind, steht noch nicht fest.

Die neuen Einkommensteuerbescheide erhalten automatisch alle Steuerzahler, die ihre Fahrtkosten bei der Steuererklärung angegeben haben. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte Mitte Dezember entschieden, dass Fahrten zum Arbeitsplatz rückwirkend zum 1. Januar 2007 wieder vom ersten Kilometer an - anstatt dem 21. Kilometer - abgesetzt werden können. Wer seine Fahrtkosten nach dem Wegfall der Pauschale gar nicht erst in der Steuererklärung angegeben hatte, kann dies formlos bei den Finanzämtern nachholen.

Die Berliner Finanzämter müssen voraussichtlich rund 70 Millionen Euro an Pendler nachzahlen. Wann das Geld auf den Konten der Empfänger in Berlin ankommt, konnte der Sprecher nicht sagen - es solle jedoch "sehr kurzfristig" geschehen.