Die hessische SPD-Chefin Andrea Ypsilanti sieht auch mit dem in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannten Spitzenkandidaten Thorsten Schäfer-Gümbel gute Chancen für eine Ablösung von Regierungschef Roland Koch (CDU).
Berlin. "So sind die Bäume der CDU und des Ministerpräsidenten nicht in den Himmel gewachsen, dass wir uns nicht zutrauen könnten und zutrauen würden (...) dass das, was wir uns vorgenommen haben, stattfinden wird: Dass Roland Koch in der nächsten Legislaturperiode kein Ministerpräsident mehr ist", sagte Ypsilanti am Sonnabend den ARD-"Tagesthemen".
Schäfer-Gümbel sei zwar als Person nicht bekannt, habe aber bisher gute Arbeit geleistet. "Mit mir an seiner Seite und mit der ganzen Partei im Hintergrund" werde die SPD einen themenbezogenen Wahlkampf machen. Ypsilanti nannte erneut die Bildungs-, die Energie- und die Sozialpolitik. Sie selbst habe auf die Spitzenkandidatur verzichtet, weil sie den Wahlkampf nicht belasten wolle "mit einer Kampagne, die sicherlich in den Schubladen anderer Parteien liegt, zum Thema Glaubwürdigkeit, zum Thema Wortbruch", sagte Ypsilanti.
Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) hat bereits angekündigt, die Union wolle die SPD im Landtagswahlkampf mit dem Vorwurf des Wortbruchs in die Enge treiben. Auf dem Deutschlandtag der Jungen Union appellierte er im badischen Rust an die Wähler in Hessen, den Sozialdemokraten dort eine Quittung zu erteilen. "Straft die Sozis ab", rief er.