Hamburg. Die als Reise-Weltmeister bekannten Deutschen belasten einer Studie zufolge besonders stark das Klima. Jeder Deutsche produziert mit seinen Reisen im Durchschnitt rund eine Tonne Kohlendioxid im Jahr, die restliche Welt bringt es nur auf ein Viertel, wie die Naturschutzorganisation WWF gestern mitteilte.
Würden alle Menschen auf dem Globus so häufig und so weit wie die Deutschen reisen, würden die Treibhausgas-Emissionen des Tourismus auf mehr als fünf Milliarden Tonnen ansteigen, erklärte der WWF. Dabei stützt er sich auf eine vom Öko-Institut durchgeführte Studie zum sogenannten Klima-Fußabdruck, für die es CO2-Emissionen von sieben typischen Urlaubsreisen der Deutschen untersuchte.
Am klimaschädlichsten ist ein zweiwöchiger All-Inclusive-Urlaub in der Karibik. Damit pusten die Urlauber 7218 Kilogramm CO2 pro Person in die Luft. Eine Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer schlägt mit 1224 Kilogramm CO2 pro Person zu Buche, ein Strandurlaub auf Mallorca mit 1221 Kilo. Im Mittelfeld liegt ein Skiurlaub in den Alpen mit 422 Kilo CO2. Vergleichsweise wenig schädlich für das Klima sind ein Urlaub im Allgäu mit Bahnanreise (297 Kilogramm), ein Rügenurlaub mit dem Auto (258 Kilogramm) und eine Kulturreise mit dem Bus nach Oberitalien (216 Kilogramm).
"Entscheidender Faktor ist das für die An- und Abreise gewählte Verkehrsmittel", sagte WWF-Tourismusexpertin Birgit Weerts. Klimakiller Nummer eins sei das Flugzeug. So werde das Klima bei einem Flug von Deutschland nach Mallorca so sehr geschädigt wie durch ein Jahr Autofahren.