Im kommunistischen Inselreich Kuba gibt es seit Langem eine Klassengesellschaft, die sich in Menschen mit oder ohne Zugang zu Devisen scheidet. Wer...

Im kommunistischen Inselreich Kuba gibt es seit Langem eine Klassengesellschaft, die sich in Menschen mit oder ohne Zugang zu Devisen scheidet. Wer in Kuba nicht zu den Privilegierten mit Verwandten in Florida, zur Nomenklatura oder zu den Beschäftigten im Tourismus zählt, ist beständigem Mangel ausgesetzt.

Die Reiseerleichterungen, die US-Präsident Obama jetzt für Exilkubaner ermöglicht hat, werden den Dollarstrom nach Kuba verstärken. Ein komplette Aufhebung des Embargos erst recht.

Zur Erinnerung: Mehr als die Gängelung durch Mauer, Stacheldraht und Partei haben Reiseerleichterungen und der zunehmende Fluss westlicher Devisen in die DDR seit Beginn der 80er-Jahre die Moral im SED-Staat untergraben.

Obama ist dabei, die Formel der deutschen Ostpolitik "Wandel durch Annäherung" um eine karibische Variante zu bereichern. "Sozialismus oder Tod" war stets Castros Parole. Vielleicht erlebt er nun doch noch lebendigen Kapitalismus.