Bundesregierung erstattet Anzeige wegen des Angriffs auf den Marine-Versorger “Spessart“. Afrikanische Piraten an Bord der Fregatte “Rheinland-Pfalz“. Bilder von Piratenfestnahmen und Angriffen.
Berlin/Kiel. Die Bundesregierung erstattet wegen des jüngsten Piratenangriffs auf ein deutsches Kriegsschiff vor der afrikanischen Küste Strafanzeige. Die zuständige Staatsanwaltschaft Kiel werde bei den Ermittlungen gegen die sieben mutmaßlich somalischen Angreifer unterstützt, teilte das Bundesverteidigungsministerium mit.
Gleichzeitig werde die Möglichkeit einer Strafverfolgung in Kenia geklärt. Vertretern des Außen-, Innen-, Justiz- und des Verteidigungsministeriums hatten sich auf dieses Verfahren geeinigt.
Die Piraten waren am Sonntag nach einem Angriff auf den Marine- Versorger "Spessart" im Golf von Aden in Gewahrsam genommen worden. Sie befinden sich jetzt an Bord der Fregatte "Rheinland-Pfalz", die auf dem Weg ins kenianische Mombasa ist. Vor drei Wochen hatte Deutschland schon einmal neun somalische Piraten an Kenia überstellt, die eine Woche zuvor ebenfalls im Golf von Aden den deutschen Frachter "MV Courier" kapern wollten.
Nach Abkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und Kenia über die Strafverfolgung von Piraten, die im Rahmen der EU-Mission "Atalanta" gefasst werden, müssen sich die Seeräuber in dem ostafrikanischen Land vor Gericht verantworten.