Der Spitzenkandidat der hessischen SPD Thorsten Schäfer-Gümbel geht mit einem Handicap in die Landtagswahl am kommenden Sonntag: Sollte er schlecht abschneiden, könnte das auch an seinem Namen liegen.
Köln. Der Spitzenkandidat der hessischen SPD Thorsten Schäfer-Gümbel geht mit einem Handicap in die Landtagswahl am kommenden Sonntag: Sollte er schlecht abschneiden, könnte das auch an seinem Namen liegen. Regional gefärbte oder komplizierte Doppelnamen können wichtige Wahlstimmen kosten. Das fand das auf die Entwicklung von Markennamen spezialisierte Unternehmens Endmark in Köln heraus.
Bei der Analyse sämtlicher Bundes- und Landtagswahlen der vergangenen 30 Jahre hätte sich in den meisten Kopf-an-Kopf-Rennen der Spitzenkandidat mit dem Allerweltsnamen gegenüber schwierigeren Namens-Konstruktionen durchgesetzt, teilte das Unternehmen mit. Für die Popularität von Personennamen in Politik und Wirtschaft würden ähnliche Kriterien gelten wie für Produkt- und Markennamen, erklärte Endmark-Geschäftsführer und Politikwissenschaftler Bernd Samland. Faktoren wie leichte Aussprechbarkeit und vor allem Identifikationspotenzial bestimmten den Erfolg maßgeblich mit.
Da Berufswahl und Name nicht immer automatisch zusammenpassen, benennen sich den Angaben zufolge Karrieristen häufig um. Der Manager und Ex-Vorstand von Volkswagen und Chrysler, Wolfgang Bernhard, erblickte demnach zum Beispiel als Wolfgang Ayerle das Licht der Welt. Gewählt habe er später bewusst den Geburtsnamen seiner Mutter, weil er "Bernhard" als karrieretauglicher empfunden habe als den typisch schwäbischen Namen "Ayerle".