Im gesamten Bundesgebiet haben Politiker wieder die Schulbank gedrückt – um für Europa zu werben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) besuchten zwei Schulen in Berlin.
Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier haben bei einem Projekttag an Berliner Schulen für die Europäische Union geworben. Kanzlerin Merkel sprach sich bei einer Diskussion mit Schülern für einen engen Schulterschluss der EU-Länder bei der Bekämpfung der Wirtschafts- und Finanzkrise aus. Die aktuelle Krise könne auch eine Chance für die Europäische Union sein. "Wir können nur gemeinsam eine wichtige Stimme in der Welt sein", sagte die CDU-Politikerin in der Lise- Meitner-Schule in Berlin-Neukölln im Rahmen des EU-Projekttages 2009.
Bundesaußenminister Steinmeier appellierte in der Bertolt-Brecht- Oberschule in Berlin-Spandau an Schüler einer 13. Klasse, mehr Interesse an der Europäischen Union zu zeigen. "Wir brauchen euch alle, die nächste Generation, damit dieses Projekt Europa nicht nur auf 50 Jahre zurückschauen, sondern auch 50 Jahre in die Zukunft blicken kann."
Merkel zog in der Diskussion enge Grenzen für ein staatliches Eingreifen zur Abwendung eines Zusammenbruchs des Autobauers Opel. "Wir werden nichts tun können, was nicht den Maßstäben der EU entspricht." Von der EU genehmigte Umstrukturierungsbeihilfen müssten zeitlich begrenzt sein. Dies würde auch zu Arbeitsplatzabbau führen.
An dem bundesweiten EU-Projekttag besuchten Bundestagsabgeordnete, Regierungsmitglieder und Europaparlamentarier Schulen in ganz Deutschland und sprachen mit Schülern. Der Projekttag war von Merkel vor zwei Jahren im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ins Leben gerufen worden. Neben Steinmeier und Merkel waren in Berlin und Brandenburg mehr als 50 Politiker in Oberschulen angekündigt.
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble besuchte eine Schule in Offenburg und zwar eine islamische Religionsstunde. Ein Pilotprojekt. Dabei sprach sich Schäuble abermals dafür aus, islamische Religion als ordentliches Unterrichtsfach an deutschen Schulen einzuführen. Das sei ein wichtiger Beitrag zur Integration, sagte der CDU-Politiker. "Die Schüler lernen ihre Religion besser kennen, und von Lehrern höre ich, dass die Auseinandersetzung mit den eigenen religiösen Werten und kulturellen Wurzeln beachtliche positive Effekte auf das Sozialverhalten der Schüler hat."