Gestern also besuchte die SPD-Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten die Bundestagsfraktion jenes Mannes, den sie als Demagogen identifiziert...
Gestern also besuchte die SPD-Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten die Bundestagsfraktion jenes Mannes, den sie als Demagogen identifiziert hatte - und warb um dessen Stimmen in der Bundesversammlung.
Es sind Manöver, die einer Persönlichkeit, wie sie Gesine Schwan darstellt, nicht würdig sind. Selbst wenn Oskar Lafontaine seine Wahlmänner im dritten Wahlgang nicht mehr für den eigenen Kandidaten, sondern für die SPD-Frau stimmen lässt: Die vergangenen Landtagswahlen haben die Mehrheitsverhältnisse nicht entscheidend verschoben. Es wird nicht reichen am 23. Mai.
Hätte sich Frau Schwan nicht selbst ins Gespräch gebracht für eine zweite Kandidatur gegen Horst Köhler, müsste man die SPD-Führung auffordern, sich zu erbarmen. Für die Aufrechterhaltung der Bewerbung gibt es einen einzigen - schwerwiegenden - Grund: rot-rot-grüne Allianzen auf Bundesebene schrittweise zu normalisieren.