Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus benötigt noch mehrere Monate, um sich von den Folgen seines schweren Skiunfalls zu erholen. Der...

Allensbach/Erfurt. Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus benötigt noch mehrere Monate, um sich von den Folgen seines schweren Skiunfalls zu erholen. Der CDU-Politiker werde vermutlich "vor der Sommerpause" seine Arbeit wieder aufnehmen und auch im Wahlkampf aktiv sein können, sagte sein behandelnder Arzt, Joachim Liepert, in Allensbach. Die Thüringer CDU sprach von einer guten Nachricht und kündigte an, Althaus beim Landesparteitag am 14. März in Abwesenheit zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl zu küren. "Wir haben jetzt die Klarheit, die wir brauchen", sagte Fraktionschef Mike Mohring.

Liepert sagte, sein Patient mache gute Fortschritte und werde wieder voll genesen. Althaus könne "zwischen Frühjahr und Frühsommer" in die Politik zurückkehren und habe in Gesprächen dazu mehrfach seine Bereitschaft bekundet, fügte der Arzt hinzu. Allerdings handele es sich bei der zeitlichen Einschätzung nur um eine ungefähre Angabe, da es sich um ein komplexes Krankheitsbild handele. Liepert betonte, der 50-Jährige brauche nach seinem schweren Schädel-Hirn-Trauma viel Ruhe und eine geschützte Umgebung. Mit Ausnahme des engsten Familienkreises würden weiter keine Besucher zugelassen.

Althaus leidet laut Liepert nach wie vor an Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen. So könne er zwar Fernsehnachrichten verfolgen, nach 15 bis 20 Minuten müsse er aber abschalten. Lange Gespräche seien ebenso noch nicht möglich. Auch eine "Zeitung von vorne bis hinten durchzulesen, wäre zuviel an kontinuierlicher Konzentration", sagte Liepert. Der Tod seines Vaters vor zwei Wochen habe Althaus' Rehabilitationsprozess zusätzlich verzögert. In den nächsten drei bis vier Wochen werde entschieden, wann Althaus die Rehaklinik verlässt und ob er eine Nachbehandlung in Thüringen anschließt. Bis nach Ostern werde er aber sicher in Allensbach bleiben. Der Regierungschef werde vermutlich Mitte März vernehmungsfähig sein, so der Arzt.

An den Skiunfall vom Neujahrstag, bei dem eine Frau starb, könne er sich nach wie vor nicht erinnern. Es sei auch nicht damit zu rechnen, dass sich dies ändern werde.