Der polnische Jude Wladyslaw Szpilman, dessen Lebensgeschichte Roman Polanski in dem Oscar-prämierten Film „Der Pianist“ erzählte, wandte sich an die Leitung von Jad Vaschem. Hosenfeld hatte ihn im November 1944 in Warschau versteckt und mit Essen und Decken versorgt.
Jerusalem. Der aus dem Erfolgsfilm "Der Pianist" bekannte Wehrmachts-Offizier Wilm Hosenfeld ist von der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem für seinen Einsatz für verfolgte Juden geehrt worden. Der Deutsche werde von nun an zu den "Gerechten unter den Völkern" gezählt, erklärte die Gedenkstätte in Jerusalem.
Der polnische Jude Wladyslaw Szpilman, dessen Lebensgeschichte Roman Polanski in dem Oscar-prämierten Film "Der Pianist" erzählte, hatte der Leitung von Jad Vaschem geschrieben, dass Hosenfeld ihn im November 1944 in Warschau versteckt und ihn mit Essen und Decken versorgt habe.
Der ebenfalls von den Nazis verfolgte Leon Wurm berichtete, nach seiner Flucht aus einem Transport zum Vernichtungslager Treblinka habe Hosenfeld ihn angestellt. Die Leitung der Gedenkstätte hatte zunächst gezögert, Hosenfeld zu ehren, da Beweise dafür fehlten, dass sich der Wehrmachts-Offizier nicht an NS-Verbrechen beteiligt hatte. Jüngst aufgetauchte Dokumente von Hosenfeld wie Tagebücher und Briefe an seine Frau belegten den Angaben zufolge jedoch seine entschiedene Ablehnung des NS-Regimes.
Hosenfeld hatte während des Zweiten Weltkriegs im Sportzentrum der Wehrmacht in Warschau gearbeitet. Nach dem Krieg wurde er von der sowjetischen Besatzungsmacht festgenommen und zu lebenslanger Haft verurteilt. Hosenfeld starb 1952 im Gefängnis. Die Ehrenmedaille von Jad Vaschem sollen nun seine zwei Töchter und sein Sohn entgegennehmen.